Buenos dias J
Ich bin jetzt schon eine ganze Weile wieder in Deutschland,
genauer genommen ein halbes Jahr, und ich habe es in der ganzen Zeit irgendwie
nicht geschafft, den letzten und vielleicht auch wichtigsten Blogeintrag zu
schreiben.
Heute vor genau einem Jahr hat die Reise begonnen. Ich kann
mich noch ziemlich genau daran erinnern, wie ich aufgelöst am Flughafen stand
und die ganze Zeit geweint habe, weil ich doch irgendwie nicht 9000 km weit weg
von zu Hause sein wollte.
Aber jetzt weiß ich, dass es genau die richtige Entscheidung
gewesen ist!
Die ersten anderthalb Monate waren irgendwie doch ziemlich
schwierig. Ich hätte nicht gedacht, dass ich so starkes Heimweh haben würde und
vor allem habe ich nicht mit so einem Kulturschock gerechnet :D
Aber vor allem nach dem Zwischenseminar im November, wo ich
die anderen Freiwilligen gesehen habe und danach noch mit meinen Eltern gereist
bin, ging es erstaunlich bergauf, sodass ich am Ende sogar nicht mehr nach
Hause wollte.
Und jetzt noch einmal, zum 25. Mal und letzten Mal reflektieren:
Den Freiwilligendienst „kulturweit“ kann ich eigentlich
allen nur empfehlen J
Das Programm ist wirklich gut, man kommt erst einmal von zu Hause raus und ich
habe nebenbei auch noch gemerkt, dass ich definitiv keine Lehrerin werden
möchte :D
Man kann also somit ein wenig in die Berufswelt
reinschnuppern, aber was ich noch viel wichtiger finde, ist, dass man in ein
Entwicklungsland oder –region kommt und man einfach die Welt aus ganz anderen
Augen sieht.
Als ich wieder in Deutschland war, ist mir so einiges viel
klarer geworden.
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1. Mein Kleiderschrank ist echt total überfüllt :D
Aber viel bedeutsamer:
2 2. Wir haben es einfach verdammt gut in
Deutschland!
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Alles ist total sauber
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den Leuten geht es (im Vergleich zu anderen
Ländern) richtig gut
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alles ist geregelt (wenn auch ein bisschen zu
streng)
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die Leute sind echt nett! :D (bei meiner Ankunft
hätte ich den ganzen Flughafen umarmen können, weil alle so freundlich waren
und gelächelt haben!)
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wir haben Perspektive! Wir wachsen in einer
Gesellschaft auf, in der wir (meistens) alles in unserem Leben erreichen
können, wenn wir es wollen. Für uns ist es keine Besonderheit, wenn man in den
Urlaub nach Italien fährt, einen Schüleraustausch in Frankreich macht oder ein
Auslandssemester in Kanada. Wir sind irgendwie auch selbst für unsere Zukunft
verantwortlich.
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Es ist alles wirklich komfortabel!
Erst vor einer Woche hat sich meine Mutter beschwert, dass sie im
Nachtzug mit 2 anderen Leuten in einem Abteil fahren muss. Aber als ich dann
lachend meinte, dass ich mit quasi 200 Menschen 28 Stunden gefahren bin, war
sie dann doch ruhig :D
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Und die Deutsche Bahn ist einfach ein Traum. Ich
habe mich zwar selbst sehr schnell wieder daran gewöhnt, dass mich die
Verspätungen jedes Mal aufs Neue wieder aufregen, aber wenigstens werden wir
darüber aufgeklärt, dass der Zug Verspätung hat.
3 3. Die Welt ist viel zu groß, als dass man im
Sommer 2 Wochen jeden Tag in Italien nur am Strand liegen sollte. Es gibt unglaublich
viele verschiedene Kulturen, die man nicht kennt (vielleicht auch nicht kennen
will), aber ich bin durch ein halbes Jahr Sibirien auf jeden Fall offener für
neue Erfahrungen, Kulturen, Ängste, Freude und vor allem Leute geworden J
In den 6 Monaten gab es viele Höhen, aber auch viele Tiefen.
Mit den richtigen Leuten und der richtigen Einstellung schafft man aber alles! J
Und so würd ich mich auch noch ein Jahr später noch einmal
für kulturweit entscheiden.
Man sammelt Erfahrungen, die keiner einem nehmen kann, man
bekommt eine einmalige Chance, die Welt von einer anderen Seite zu sehen und
man findet Freunde fürs Leben!
Miss u :** |
Du hast das FSJ richtig gerockt! :D Beste Königstiger :* |
Linaaa :* Quasi ein halbes Jahr Nachbarn! |
My favourite Alkashka :* You really made my stay!! I miss u soo so much :( Hope to see you soon :* |
Also Freunde der Nacht, jammert nicht rum, schwingt die
Hufen und erkundet die Welt!